Bucherscheinung -
 

„Schnee, du weißt von meinem Sehnen...“

  Aquarelle zur Winterreise aus der Dessau-Wörlitzer Landschaft
Von Elisabeth Strahler
Mit einem biographischen Essay zu Wilhelm Müller - Von Maria-Verena Leistner
1999 Altius Verlag GmbH (vergriffen)

”Kein Holzbläser weit und breit, nicht einmal ein Leiermann ist zu sehen – aber dieses schmale und sehr empfehlenswerte Büchlein steckt dennoch voll verborgener Musik. 1824 veröffentlichte der in Dessau lebende Bibliothekar und Schriftsteller Wilhelm Müller das zweite Bändchen seiner Gedichte aus den hinterlassenen Papieren eines reisenden Waldhornisten, in denen Franz Schubert den Text für seine Winterreise fand. Diese Winterreise hat die Kölner Malerin Elisabeth Strahler zwischen 1987 und 1996 in der Landschaft ihrer Kinder- und Jugendjahre rings um Dessau nachvollzogen und in 24 (Winter-) Landschafts-aquarelle übersetzt. Sie laden mit ihrer an Äußerlichkeiten sparsamen und zugleich an Bedeutung reichen Farb- und Formgebung zur Meditation über die 24 Lieder, denen sie zugeordnet sind, ein und verknüpfen so in rühmenswerter Weise die (ab-)bildende Kunst mit der Musik. In ihrer präzis gesetzten Zeichenhaftigkeit wirken Elisabeth Strahlers Aquarelle fernöstlich: konzentriert, in den Äußerlichkeiten zurückhaltend und doch bzw. gerade deshalb von großer seelischer Aussagekraft.
Ulrich Scheinhammer-Schmid in Tibia, 2/2000

„... Die Zeit ist stehen geblieben, nichts bewegt sich und doch sind die Pinsel-striche von einer inneren Seele beflügelt, die auf eine tiefe Verwandtschaft mit der Natur hinweist. Die realen Landschaften sind Bilder einer Meditation geworden, Betrachtungen über das Sein und Vergehen. Auf dem Weg zu Müllers Poesie stehen sie in der Nähe der chinesischen Klassik des 12ten JHT.
Sicher hat das wenig zu tun mit dem sogenannten „Zeitgeist“ der Kunst, aber da ich Ihr Werk nicht kenne, kann ich nur sagen, daß Sie eine schöne und einfühlsame Begleitung zu Müllers Poesie geschaffen haben... ja, eine Nähe zu ihr, die vielleicht nur durch die gemeinsame tiefe Liebe für die Landschaften entstehen konnte.
Das ist ein seltener Glücksfall, den ich begrüssen möchte...“
Marc Scheps, Direktor Peter und Irene Ludwig-Stiftung, Köln